Gießen - Wässern von Zimmerpflanzen
Gießen von Hydrokulturen:
Aufgrund des mitgelieferten Wasserstandsanzeigers, ist der Wasserbedarf bei Hydrokulturen viel einfacher einzuschätzen als bei Erdkulturen. Dieser zeigt Ihnen direkt an, ob die Pflanze zu viel Wasser bekommt. Sie sollten die Pflanzen am besten erst wieder gießen, wenn der Wasserstandsanzeiger für 4 Tage auf „MIN“ (minimal) steht. Gießen Sie dann die Pflanze mit lauwarmen Regenwasser bis der Wasserstandsanzeiger wieder auf „OPT“ (optimal) steht. Mit den Hydrokulturen aus unserem Shop, wird die Pflege der Pflanzen stark vereinfacht.
Gießen von Erdkulturen:
Das Gießen der Pflanzen ist unbedingt notwendig, da dies wichtig für die Gesundheit der Pflanzen ist. Häufig werden Zimmerpflanzen mit kaltem Leitungswasser gegossen, jedoch sind viele Zimmerpflanzen genau dagegen empfindlich. Wir empfehlen alle Pflanzen mit lauwarmen Regenwasser zu gießen, da dies weniger Kalk als Leitungswasser enthält.
Gießen ist daher wichtig, da durch Wasser die Nahrungsstoffe für die Pflanzen transportiert werden. Allerdings kann zu viel Wasser den Pflanzen auch schaden. Überwässerung ist sogar die häufigste Ursache für das Absterben von Zimmerpflanzen. Anders wie bei Gartenpflanzen kann das überflüssige Wasser nicht einfach abfließen. Durch die entstehende Staunässe können die Wurzeln der Pflanzen ersticken oder sogar faulen. Doch woher weiß man, ob die Zimmerpflanze die richtige Wassermenge bekommt?
Der Wasserbedarf von Pflanzen
Der Wasserbedarf variiert bei jeder Zimmerpflanze. Natürlich benötigt eine Pflanze welche ursprünglich aus Wüstengebieten stammt, weniger Wasser als beispielsweise eine Pflanze aus dem Dschungel. Der Wasserbedarf von Zimmerpflanzen wird in folgenden Kategorien eingeteilt:
- Hoch: Immer feuchte Erde.
- Mäßig: Erde kann vorübergehend trocken sein
- Gering: Erde kann länger trocken sein.
Es braucht jedoch nicht jede Pflanze, die immer feuchte Erde bedarf, auch immer viel Wasser.
Hoch: Konstant feuchte Erde:
Zu dieser Kategorie zählen unter anderem Palmen oder auch Ficus Pflanzen. Palmen treten zwar in der Natur häufig in trockenen Regionen auf, jedoch können sie dort aufgrund der tiefen Wurzeln die bis ins Grundwasser reichen, problemlos überleben. Palmen mit wenig Wurzeln, wie die Lucuala Grandis überleben, indem sie das im Vergleich zu anderen Pflanzen große Mengen Wasser mit den Blättern aus der Luft ziehen kann. Daher kommt diese auch mit wenig Wasser gut klar, auch wenn die Erde trotzdem konstant feucht sein sollte.
Mäßig: Vorübergehend trockene Erde:
Darunter zählen unter anderem die Dracaena und die Aglaonema. Hier sollte die Erde immer mal wieder kurz austrocknen. Da die Erde häufig oben bereits ausgetrocknet ist, während es tiefer im Topf noch feucht ist, empfhlen wir einen Finger tief in die Erde zu stecken. Gießen Sie erst, wenn die Erde auch dort trocken ist.
Gering: Längere trockene Erde:
Beispielsweise die Sansevieria, Yucca und die Beaucarnea können auch eine Weile ohne Wasser problemlos leben. Wir empfehlen bei diesen Pflanzen die Erde im Winter ganz austrocknen zu lassen, bevor Sie die Pflanze erneut gießen.
Wann wird gegossen?
Hier spielen wieder die drei Kategorien eine Rolle. Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf (immer feuchte Erde), sollten gegossen werden, wenn die Erde anfängt auszutrocknen und heller wird. Um dies zu testen, können Sie einfach einen Finger in die Erde stecken. Die Erde ist noch feucht genug, wenn Erde an Ihrem Finger hängen bleibt. Wenn nichts hängen bleibt, müssen Sie wieder gießen.
Bei Pflanzen mit einem mäßigen Wasserbedarf (Erde kann vorübergehend trocken sein), können die Pflanzen im Sommer so viel Wasser bekommen, wie Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf. Im Winter sollte die Erde allerdings hin und wieder ein paar Tage komplett getrocknet sein. Wenn die Erde 3 Tage nicht mehr Finger hängenbleibt, können Sie die Pflanze wieder gießen.
Die Pflanzen mit einem geringen Wasserbedarf (Erde kann länger trocken sein), benötigen im Sommer 3 Tage und im Winter sogar 3 Wochen trockene Erde. Eine Sansevieria benötigt sogar noch längere Zeit kein Wasser. Die Pflanzen mögen lieber zu wenig, als zu viel Wasser. Falls Sie sich also mal nicht sicher sind, gießen Sie die Pflanzen besser nicht.
Sie können natürlich auch statt Ihrem Finger auch einen Feuchtigkeitsmesser nutzen.
Faktoren zum Gießverhalten
Den genauen Wasserbedarf einer Pflanze zu ermitteln ist so gut wie unmöglich, da hierfür verschiedenste Faktoren eine Rolle spielen. Wir klären Sie hier kurz zu den einzelnen Faktoren auf:
- Standort
- Temperatur
- Heizung/Klimaanlage
- Jahreszeit
- Art des Bodens
- Topfgröße
- Pflanzengröße
Standort:
Beim Standort ist vor allem die Helligkeit entscheidend. Denn der Wasserbedarf steigt, umso heller der Standort ist. Wenn also die Pflanze etwas mehr im Schatten steht, benötigt sie weniger Wasser als wenn sie direkt am Fenster steht.
Temperatur:
Nicht nur hat die Temperatur einen Einfluss auf das Wachstum der Pflanze, sondern auch auf den Wasserbedarf. Denn warmstehende Pflanzen benötigen mehr Wasser als kaltstehende Pflanzen.
Heizung/Klimaanlage:
Da Pflanzen in der Winterzeit sich in einer Ruhepflanzen befinden, benötigen sie weniger Wasser als im Sommer. Doch durch die Heizungswärme wird die Luftfeuchtigkeit im Raum gesenkt. Deshalb sollten Sie die Pflanzen, wenn Sie die Heizung oder Klimaanlage stetig laufen lassen, den Pflanzen entsprechend mehr Wasser geben. Wir empfehlen zudem, die Blätter zusätzlich mit ein wenig lauwarmem Regenwasser besprühen.
Jahreszeit:
Wie bereits erwähnt, spielt natürlich auch die Jahreszeit eine Rolle. Die Pflanzen gehen aufgrund der gesunkenen Lichtintensität und der Kälte im Winter in eine Ruheperiode. Während dieser Ruhezeit benötigen die Pflanzen weniger Wasser als in den warmen Sommermonaten.
Art des Bodens:
Je nach Art der Erde, ist der Wasserpuffer für die Pflanze größer oder kleiner. Beispielsweise bei Pflanzsubstraten wie dem Vulkastrat, wird viel Wasser aufgenommen, wodurch die Wassermenge pro Gießen größer wird, Sie aber weniger häufig gießen müssen.
Topfgröße:
Zusätzlich zur Art des Bodens, ist auch die Topfgröße entscheidend. In einem größeren Topf kann die Erde mehr Wasser absorbieren. Dadurch sammelt sich unten im Topf kein Wasser. Bei Staunässe können die Wurzeln nicht mehr atmen, wodurch sie zu faulen beginnen können. Daher sollten Sie immer darauf achten, dass Sie nur so viel Gießen wie der Erde auch wirklich aufnehmen können.
Pflanzengröße:
Dass größere Pflanzen mehr Wasser verbrauchen als kleine, wissen selbst die meisten Leute, selbst ohne grünen Daumen. Doch auch die Blattanzahl ist entscheidend. Denn Pflanzen mit einer hohen Blattzahl verdampfen durch ihre Blätter mehr Wasser, wodurch auch der Wasserbedarf steigt.
Wassermenge beim Gießen
Nachdem wir Sie jetzt über den unterschiedlichen Wasserbedarf von Pflanzen aufgeklärt haben, möchten Sie bestimmt wissen, wie viel Wasser Ihre Pflanze jetzt eigentlich braucht. Dies ist an sich relativ simpel. Sie müssen so viel Gießen, wie die Erde aufnehmen kann. Allerdings ist es schwierig zu beurteilen, wie viel Wasser die Erde genau aufnimmt. Falls Sie eine Zimmerpflanze haben, welche noch im Anbau-Topf steht, nehmen Sie die Pflanze einfach aus dem Übertopf raus und kontrollieren Sie ob im Übertopf Wasser steht. Sollte dies der Fall sein, haben Sie zu viel gegossen. Wenn Sie mal vergessen haben Ihre Pflanze zu gießen, müssen Sie der Pflanze keine größere Menge Wasser geben. Denn das zusätzliche Wasser kann nicht direkt aufgenommen werden, wodurch das Risiko einer Wurzelfäule entsteht. Es reicht stets aus, wenn die Erde feucht ist.
Wasserstandsanzeiger
Wenn Sie statt Erde, andere Pflanzsubstrate nutzen, benötigen Sie einen Wasserstandsanzeiger. Damit können Sie problemlos ablesen, wann und wie viel Ihre Pflanze gegossen werden muss. Damit sich nicht Wasser im Topf sammeln kann, können Sie am besten direkt aufhören zu gießen, sobald sich der Wasserstandsanzeiger bewegt. Denn wenn sich der Wasserzähler bewegt, ist dies ein Zeichen dafür, dass Wasser auf den Topfboden gefallen ist.